ISO 16232:2018

Road vehicles - Cleanliness of components and systems

Neue ISO 16232:2018 - Internationales Pendant zur VDA 19.1

Die ISO 16232:2018 »Road vehicles – Cleanliness of components and systems« ist die neueste Fassung und damit nun das internationale Pendant der VDA19.1. Beide Richtlinien entstanden in Zusammenarbeit zahlreicher Unternehmen innerhalb und um die Automobilindustrie. Die aktuell gültige Ausgabe der ISO 16232:2018 löste 2018 die 10-teilige Vorgängerversion ISO 16232-1 bis ISO 16232-10:2007 ab. Durch die Zusammenführung in ein Einzeldokument wurden redundante Informationen reduziert. CleanControlling führt für Sie Prüfungen gemäß der aktuellen ISO 16323:2018 durch.

Ein Hauptaugenmerk bei der Erstellung der ISO 16232:2018 lag darin, eine Angleichung an die Normenempfehlung der VDA 19.1 zu erreichen, damit ein weitgehend einheitliches Vorgehen bei der Prüfung der Technischen Sauberkeit im nationalen und internationalen Bereich besteht. Es wurden Erweiterungen und Anpassungen vorgenommen, die sich im Allgemeinen an der VDA 19.1 orientieren. Insbesondere ist hier das Einfließen von neuen Kapiteln hervorzuheben, die den allgemeinen Ablauf und die Extraktion der Sauberkeitsprüfung detailliert beschreiben. Zusätzliche Grafiken wurden zur einfachen Verständlichkeit ergänzt. Im Vergleich zu der VDA 19.1 sind Erweiterungen unter Berücksichtigung von internationalen und nationalen Dokumenten aus dem Bereich der Messtechnik und Partikelanalyse eingeflossen.

Extraktionsverfahren

Neue Extraktionsverfahren

In der aktualisierten ISO-Norm wurden die Verfahren Anlösen und Luftextraktion (Abblasen, Durchströmen) neu aufgenommen, welche analog der VDA 19.1 auszuführen sind. Zusätzlich bietet die ISO 16232 entgegen der VDA 19.1 noch eine dritte Möglichkeit des Durchströmens mittels niedrigem Durchfluss direkt auf den Analysefilter.   

Spritz-Extraktion

Bei der Spritzextraktion ist in der ISO16232:2018 entgegen der VDA 19.1 explizit der Einsatz von Laborspritzflaschen für die Extraktion verboten, das Nachspülen ist hiervon nicht betroffen.

Ultraschall-Extraktion

Zur Überprüfung der Leistungsmerkmale des Ultraschallbades ist in der neuen ISO 16232 wie auch in der VDA 19.1 die Untersuchung mittels Perforation an einer Aluminiumfolie aufgenommen. In der ISO-Norm wird das Risiko einer durch die Aluminiumfolie hervorgerufene zusätzliche Kontamination erläutert und aus diesem Grund das alternative Verfahren mittels Indikatorflüssigkeit beschrieben.

Abklingmessung

Die Abklingmessung ist nun verpflichtend und muss identisch zur VDA 19.1 mit allen 6 Abklingschritten durchgeführt werden. In der alten Fassung konnte die Abklingmessung nach frühestens 3 Extraktionsschritten beendet werden, wenn das Abklingkriterium erreicht wurde. 

Um die Ermittlung und Darstellung des Abklingverhaltens zu vereinfachen, können alle Partikelgrößenklassen, die in der Sauberkeitsspezifikation enthalten sind, aufsummiert werden. In der neuen Fassung ist es ausreichend, wenn in jeder Größenklasse ein abnehmender Trend zu verzeichnen ist. Dagegen muss in der aktuellen VDA 19.1 ein Abklingen in jeder Partikelgrößenklasse sichergestellt werden.

Bei der Abklingmessung nach der neuen ISO-Norm werden nur Partikel berücksichtigt, es ist jedoch auch möglich, Fasern mit in die Abklingmessung einzubeziehen, sollten Faser-Anforderungen vorliegen. Die Betrachtung von Fasern in der Abklingmessung ist dagegen in der VDA 19.1 nicht enthalten. 

Blindwertberechnung

Der Blindwert ist nach ISO 16232-2018 für alle Sauberkeitsmerkmale zu ermitteln, die gem. Spezifikation erfüllt werden müssen. Bei Anforderungen, die sich auf den größten zulässigen Partikel beschränken, ist nach ISO 16232-2018 und VDA 19.1 kein Partikel in der Größenklasse des halben Grenzwertes nach ISO 16232-2018 und VDA 19.1 zulässig. In der alten Fassung war dagegen eine schärfere Berechnung vorgegeben, bei der in der nächst kleineren Größenklasse des halben Grenzwertes kein Partikel zulässig war.

Sind keine Anforderungen an das zu prüfende Bauteil bekannt, dürfen nach neuer ISO 16232:2018 identisch zur VDA 19.1 keine Partikel größer 50 µm im Blindwert enthalten sein. In der alten Fassung der ISO 16232 waren ebenfalls keine Partikel größer 50 µm zulässig, zusätzlich durften pro 100 ml Extraktionsflüssigkeit weniger als 4000 Partikel >5 µm und weniger als 500 Partikel >15 µm vorhanden sein.

Die 10 Teile der Vorgängerversion ISO 16232-1:2007 bis ISO 16232-10:2007

Part 1 Vocabulary
Part 2 Method of extraction of contaminants by agitation
Part 3 Method of extraction of contaminants by pressure rinsing
Part 4 Method of extraction of contaminants by ultrasonic techniques
Part 5 Method of extraction of contaminants on functional test bench
Part 6 Gravimetric analysis
Part 7 Particle sizing and counting by microscopic analysis
Part 8 Particle nature determination by microscopic analysis
Part 9 Particle sizing and counting by automatic light extinction particle counter
Part 10 Expression of results